Holocaust- und KZ-Überlebende aus der Sicht eines Abgeordneten: Der Kampf um Entschädigung aus der Sicht eines Abgeordneten
Wolfgang von Stetten
2024-05-10
Vor 80 Jahren - im Herbst 1941 - begann die systematische Vernichtung der Juden in Litauen, Lettland, Estland und der Ukraine. Zugleich begann der Transport von 50.000 deutschen Juden in Zügen mit meist 1.000 Menschen zusammengepfercht in 20 Viehwagons. Besonders makaber war, dass das Ghetto von Riga von 27.000 Juden geräumt wurde, die dann in Biķernieki erschossen wurden, um für die deutschen Juden Platz zu schaffen. Der 30. November ist der 80. Jahrestag. Fast 290.000 litauische, 75.000 lettische und 1.000 estnische Juden fielen dem Terror zum Opfer. Nur wenige Hunderte überlebten. Nach der Freiheit 1991 lebten in Litauen weniger mehr als 200, in Lettland wenig mehr als 100 und in Estland nur 16. Weil der deutsche Staat aus juristisch fragwürdigen Gründen diesen Wenigen eine Entschädigung verweigerte, initiierten der Autor, Vorsitzender des Deutsch-Baltischen-Parlamentarischen Freundeskreises (später Deutsch-Baltische-Parlamentariergruppe) Hilfe für Überlebende. So konnten Spenden durch Bundestagskollegen, Organisationen und Freunden im Mai 1993 die ersten Gelder in Höhen von 30 bis 50 DM an die Betroffenen verteilt werden. Für Deutschland ein geringer Betrag, für die Bewohner von Litauen, Lettland und Estland aber meist mehr als eine durchschnittliche Monatsrente. Nach und nach wurden auch von anderen Privatpersonen und Organisationen Spenden gesammelt und verteilt. Sie alle sprangen für den Deutschen Staat ein, der erst nach sechs Jahren 1999 seine Verantwortung übernahm und monatliche Renten ausbezahlte. Von dem spannenden Kampf mit der Regierung und den bürokratischen Behörden erzählt der Autor aus seiner Sicht.
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